Lohnt sich Wohnriester

Lohnt sich Wohnriester? Wir haben nachgerechnet.

Bauherren und Immobilienkäufer können durch den Abschluss eines Wohn-Riester-Vertrages attraktive staatliche Förderungen erhalten. Wie die Landesbausparkasse Bayern (LBS) jüngst mitteilte, nutzen mittlerweile mehr als eine Million Sparer diese Möglichkeit, um mit einer Immobilie fürs Alter vorzusorgen. Die Förderungen entsprechen dabei denen von anderen Riester-Verträgen. Erwachsene erhalten pro Jahr bis zu 154 Euro. Dazu gibt es pro Kind 185 Euro bzw. wenn diese nach dem 01.01.2008 geboren sind 300 Euro. Wer seinen Riester-Vertrag vor Beendigung des 25. Lebensjahres abschließt, erhält zusätzlich einen Einmalbetrag von 200 Euro. Im Laufe der Jahre können so schnell mehrere 10.000 Euro an Förderung zusammenkommen.

Die eigene Immobilie als Altersvorsorge nutzen

Die eigenen vier Wände sind schon seit jeher eine beliebte Form der privaten Altersvorsorge. Aus diesem Grund hat sich der Gesetzgeber 2008 dazu entschieden, den Umzug ins Eigenheim mit Wohnriester zu fördern. Der Kauf oder Bau einer Immobilie zur privaten Altersversorgung lohnt sich seither besonders. Allerdings sind die Bedingungen für diese Riester-Verträge nicht ganz unkompliziert. Deshalb war schon bei der Einführung klar, dass irgendwann Nachbesserungen erforderlich sind. Trotz Inkrafttreten neuer Regelung zum 01.07.2013, halten viele Experten das Modell Wohnriester in einigen Fällen immer noch für zu teuer.

Ein Grund hierfür ist die fiktive Verzinsung und spätere Versteuerung, des Guthabens und der erhaltenen Förderungen. Dies macht die Vorteile der Förderung teilweise wieder zunichte, woran auch die neuen Regeln nur wenig geändert haben.

Welches Modell sich im Einzelfall am besten eignet, hängt immer von den persönlichen Voraussetzungen ab. Zur Ansparung von Eigenkapital lohnt sich beispielsweise ein staatlich geförderter Bausparvertrag. Zusätzlich zu den anderen Riester Sparformen wie Rentenversicherung, Bank- und Fondssparplan ist dies eine weitere Form der privaten Altersvorsorge.

Bausparvertrag mit Wohnriester ist unflexibel

Riester Bausparverträge sind nur dann lohnenswert, wenn das Darlehen nach der Ansparphase auch abgerufen wird. Wird der Vertrag nicht für den Kauf oder Bau einer Immobilie genutzt, wäre ein Banksparplan die bessere Alternative gewesen.

Zudem ist das Modell Wohnriester auch für das Entschulden einer Immobilie lohnenswert. Hierzu bieten Banken, Sparkassen und Bausparkassen spezielle Darlehen an. Diese können dann mit den staatlichen Förderungen schneller zurückgeführt werden, was eine deutliche Zinseinsparung bedeutet. Der Darlehensnehmer ist somit eher schuldenfrei als bei einem nicht geförderten Kredit. Auch ein Kombidarlehen, bei dem die Rückzahlung über einen Bausparvertrag erfolgt, wird gefördert.

Bauherren, die bereits einen Riester Vertrag besitzen können diesen als Eigenkapital in die Finanzierung einbringen. Bei einer vorzeitigen Ablösung müssen jedoch immer die geltenden Kündigungsfristen berücksichtigt werden. In der Regel betragen diese drei Monate zum Quartalsende. In Einzelfällen sind auch kürzere Fristen möglich. Wer Kapital aus seinem Riester Vertrag entnehmen möchten, muss dies bei der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) beantragen.

Wohnriester lohnt sich auch für altersgerechten Umbau von Immobilien

Seit kurzem lässt sich das vorhandene Guthaben aus einem Riester Vertrag auch für den alters- und behindertengerechten Umbau von Häusern und Wohnungen einsetzen. Voraussetzung hierfür ist, dass insgesamt mindestens 20.000 Euro und in den ersten drei Jahren nach dem Erwerb, 6.000 Euro entnommen werden.

Die Hälfte des eingesetzten Kapitals muss in Maßnahmen der DIN 18040-2 für barrierefreies Bauen investiert werden. Der restliche Betrag kann dann für den weiteren Abbau von vorhandenen Barrieren eingesetzt werden. Für beides wird ein Gutachten eines Sachverständigen benötigt.

Wohnriester Verträge sind vor allem deshalb lohnenswert, weil der Staat diese mit Förderungen bezuschusst. Wer jährlich mindestens 4 Prozent seines Bruttoeinkommens einzahlt, erhält eine Zulage von 154 Euro. Dazu gibt es für jedes Kind weitere 185 Euro bzw. für ab 2008 geborene Kinder 300 Euro hinzu. Dadurch lohnt sich ein solcher Vertrag für Familien mit Kindern besonders.

Zusätzlich zur Förderung noch Steuern sparen

Zu den Förderungen machen die möglichen Steuerersparnisse den Wohnriester Vertrag lohnenswert. Das Finanzamt prüft eigenständig, inwieweit die eingezahlten Beiträge als Sonderausgaben geltend gemacht werden können. Voraussetzung hierfür ist, dass die geförderte Immobilie ausschließlich privat genutzt wird.

Auch nach den neuen Regeln muss das Guthaben wie bei anderen Riester Verträgen im Alter versteuert werden. Da Beiträge und Förderungen direkt in die Immobilie fließen, wird bei Vertragsschluss ein fiktives Förderkonto eingerichtet. Auf diesem werden alle Beiträge und Zulagen verbucht und mit einem jährlichen Zinssatz von 2 Prozent verzinst. Ob der Wert einer Immobilie tatsächlich steigt, spielt dabei keine Rolle.

Der Vertragsinhaber kann die anfallende Steuer entweder in monatlichen Raten oder in einer Summe bezahlen. Die Begleichung in einem Betrag lohnt sich, da in diesem Fall nur 70 Prozent des Guthabens versteuert werden müssen. Seit dem 01. Juli ist die einmalige Begleichung während der gesamten Auszahlungsphase möglich.

Experten kritisieren insbesondere die Verzinsung in Höhe von 2 Prozent. Ursprünglich war ein Zinssatz von 1 Prozent geplant, was jedoch vom Bundesrat abgelehnt wurde. Eine geringere Verzinsung hätte Sparer deutlich entlastet. Obwohl ein Teil der Förderungen durch die Versteuerung wieder zunichtegemacht wird, lohnt sich Wohnriester in den meisten Fällen.

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